Als Kind konnten wir es kaum erwarten, bis endlich Weihnachten war.
Die Tage und Stunden bis zur Bescherung waren schön und nervig zugleich, geheimnisvoll und lang, so unendlich lang.
Für unsere Eltern war es wahrscheinlich noch nerviger.
Für sie war die Zeit vor Weihnachten immer zu kurz.
Wie lange dauert es noch?
Bis Weihnachten?
Bis ich wieder gesund bin?
Bis wir endlich verheiratet sind?
Bis unser Kind endlich geboren wird?
Bis die Krise zu Ende ist?
Bis wir endlich wieder reisen können?
Bis wir uns wieder ohne Masken begegnen dürfen?
Zeiten des Wartens wollen die meisten von uns am liebsten abkürzen.
Die Zeit im Wartezimmer des Lebens fühlt sich stressig und hilflos an.
Wir warten darauf, endlich 18 zu sein, den Führerschein in der Tasche zu haben und endlich im wahren Leben anzukommen.
Dann warten wir auf die große Liebe, das erste Kind, die Erfüllung im Job.
Auf unser Eigenheim, den wohlverdienten Urlaub.
Die Karriere im Unternehmen.
Und werden plötzlich überrascht und erschüttert von einer weltweiten Krise.
Leben im Krisen-Wartezimmer.
Wann ist das endlich vorbei?
Wenn Dinge zur Vollendung kommen. Wenn die Zeit reif ist. Wenn die Zeit erfüllt ist!
So trivial und pragmatisch beschreibt die Bibel historische Krisen.
Als die Sünden der Amoriter voll waren, verließ Israel die Sklaverei in Ägypten. (1.Mose 15,16)
Als die Zeit vollendet war, wurde der erste Tempel fertiggestellt. (2.Chronik 8,16)
Als Israels Sünde komplett war, führte Gott sie in die Babylonische Gefangenschaft. Und als die Zeit reif war, durften sie wieder in ihr Land.
Als die Zeit erfüllt war, wurde Jesus geboren. (Galater 4,4)
Als die Zeit der Zerstreuung auf der ganzen Welt um war, wurde am 14. Mai 1948 der Staat Israel ausgerufen.
Präzision meines persönlichen Lebens
Das Alte Testament ist voll von Voraussagen der Weltgeschichte. Nimmt man diese Prophetien genauer unter die Lupe, stockt einem der Atem, wie präzise und exakt die Geschichte der Welt nach einem göttlichen Plan verläuft.
In Psalm 139 stellt David fest, dass Gott ihn kannte, als er noch gar nicht geboren war und jeden einzelnen Tag seines Lebens in sein Buch geschrieben hatte.
Gott wusste, dass wir uns als Ehepaar am 29. Januar 2021 selbständig machen werden. Er wusste genau, welche bereits terminierten Seminare coronabedingt ausfallen und welche stattfinden werden.
Er wusste, wann uns wer kontaktieren wird. Für welche Menschen wir Ansprechpartner sein werden. Und wann wir zu Hause im Lockdown sitzen und Däumchen drehen (also manchmal hat es sich so angefühlt 😊).
„Das ist mir zu hoch!“, sagt David und wir verstehen ihn gut.
Voll auf Gott setzen
Im Hebräischen steht für das Wort „voll“ oder „vollendet“ – „shalam“.
Dieses Wort wird auch dann gebraucht, wenn Menschen ihr Herz ungeteilt an Gott verschenken.
Voll und ganz Gott. Und nichts anderes.
Wenn mein Herz von Gott erfüllt ist, dann gibt es keinen Platz für Sorgen, Angst, Unsicherheit.
Dann stehe ich voll auf Gott.
Dann freue ich mich über Krisen, weil ich weiß, dass ich dann Geduld lerne, Geduld aber formt in mir einen resilienten Charakter, und das schenkt mir schließlich Hoffnung, die weit über Krisen hinausgeht. (frei nach Römer 5)
Frieden mitten in der Krise
Ein ungeteiltes Herz (shalam) führt zu echtem, übernatürlichem Frieden (shalom), der auch in der Krise mein Herz erfüllt.
Und damit sind wir bei der Weihnachtsbotschaft angekommen. Jesus wurde in eine Zeit persönlicher, lokaler und sogar globaler Krisen hineingeboren. Er heißt der „Friede-Fürst“ (Jesaja 9,5). –
Mit ihm und seinem Shalom im Herzen lässt sich die Bürotüre vor Weihnachten und zwischen den Jahren gelassen schließen, denn er handelt, der „Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater“ (Jejasa 9,5) hat alles im Blick.
Wir wünschen Dir und Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit