Kennst Du Antibiotika-Gebete?
„Lieber Gott, mach meinen Problemen und Herausforderungen ein Ende.“
„Mach, dass das aufhört.“
„Hilf mir, dass ich gut durch die Krise komme.“
„Hilf, dass ich mit meinem geplanten Budget gut durch den nächsten Lockdown/die Kurzarbeit komme.“
Das sind Antibiotika-Gebete.
In Deutschland, betet man „deutsch“.
Genauso wie wir mit Krankheiten umgehen, nämlich „deutsch“.
Ich habe eine gesundheitliche Herausforderung? … aber Termine ohne Ende, die ich nicht absagen kann!
„Herr Doktor, wäre ein Antibiotikum die Lösung?“
Na klar!
Das Problem ist (zunächst) gelöst. Die akuten Beschwerden lassen nach.
Das Schlechte an Antibiotika ist allerdings, dass es nicht unterscheiden kann zwischen guten und schlechten Bakterien. Es frisst einfach alles weg: gute und nützliche Darmbakterien, die das Immunsystem dringend braucht.
Unser Immunsystem trainiert täglich hart
…und mag es überhaupt nicht, wenn durch radikale Medikamente plötzlich Gutes verlorengeht.
Missbrauch von Antibiotika ist seit Jahren in aller Munde. Immer mehr Menschen entwickeln Resistenzen dagegen. Das Ergebnis: immer mehr Menschen kommen auf den Trichter, dass eine gesunde Ernährung das beste Mittel ist. Und spätestens seit der Pandemie „darf“ man als Arbeitnehmer auch wieder zu Hause bleiben, wenn man krank ist. Sich in aller Ruhe auskurieren. Dem Körper Zeit geben.
Und was hat das jetzt mit meinen Gebeten zu tun?
Seit einigen Wochen bekommen wir immer mehr „Notrufe“ von Unternehmern. Die Dauerkrise und die Dauerunsicherheit machen das Leben und die Arbeit zur Dauerherausforderung.
In Gebetsnewslettern lesen wir immer denselben Satz:
„Bitte betet, dass keine weiteren Herausforderungen dazukommen!“
Unsere Antwort ist: „Das können wir nicht.“ Das ist nämlich ein Antibiotikum-Gebet. Aber Gott will in den seltensten Fällen die schnelle Instantlösung.
Gott will unser Vertrauen
Schlagen wir das Neue Testament auf, dann findet sich kein Hinweis auf diese Art von Gebeten. Nirgends betet Paulus um die schnelle Lösung von Problemen und Herausforderungen. Und die hatte er wahrlich.
Sein halbes Leben verbringt er unschuldig hinter Gittern. Er wird gesteinigt, erleidet Schiffbruch, wird unrechtmäßig beschuldigt, …
Trotzdem sagt dieser Paulus:
„In all diesen Dingen bin ich mehr als ein Überwinder.“ –
„Freuet euch in dem Herrn allezeit und abermals sage ich, freuet euch!“
Dieser Mann zeigt uns, dass nicht unsere Herausforderungen das Problem sind, sondern unser Herz.
Wenn unser Herz die richtigen Dinge glaubt, sind die Umstände niemals das Problem.
Krise lernt man am besten in der Krise
Wir lernen in der Krise: Das Problem ist nicht die Krise. Das Problem ist unser Umgang damit. Wir glauben und hoffen, dass wir bald wieder weitermachen können wie bisher.
(Tatsächlich glauben das immer noch sehr viele Menschen.)
Und so gehen unsere Gebete und Gedanken in dieselbe Richtung:
„Hoffentlich sind bald alle geimpft.“
„Hoffentlich wird die neue Regierung die richtigen Entscheidungen treffen.“
„Hoffentlich wird es im Frühjahr wieder besser.“
Oder was auch immer Du betest und denkst.
Gebet heißt aber: Mein Herz mit Gottes Herz in Einklang zu bringen.
Die Unternehmer (= Apostel) der ersten Kirche beteten anders:
„Gott schenke uns Freimut, das Evangelium zu verkündigen.“
„Betet auch für uns, damit Gott uns eine Möglichkeit gibt, sein Geheimnis zu verkünden: die Botschaft von Christus, für die ich hier im Gefängnis sitze.“
Es geht ihnen immer nur um Jesus, um die Botschaft von Christus.
Bete nicht darum, dass die Herausforderungen aufhören.
Bete um Möglichkeiten und Wege, dass das Evangelium in Deinem Unternehmen und durch Dich seinen Weg findet.